Donnerstag, 10. September 2015

Schreibübung Nummer 11 - Alles ganz natürlich

Schreiben Sie heute über einen menschlichen oder ökologischen Aspekt der Natur, der Sie interessiert. Oder schreiben Sie jeweils eine Seite zu dem einen und dem anderen und versuchen Sie, beides zu verbinden.
Der Mensch ist Teil der Natur. Am besten merkt man dies, wenn der Mensch sich ein Haustier anschafft. Oder wenn er am Wochenende im Wald spazieren geht. Doch der Wille, die Natur zu beherrschen, ist groß. Das Abholzen der Regenwälder ist nicht gut für das Weltklima, trotzdem wird es gemacht. Zum Thema Auto gibt es zum Glück schon Elektroautos. Allerdings ist der Anreiz, eines zu kaufen, immer noch recht gering.
Der Mensch sollte im Einklang mit der Natur leben. Doch wie sieht so was praktisch aus? Vor der Haustür steht das Elektroauto. Meist benutzt man aber das Fahrrad, um in die Stadt zu fahren. An der Garderobe hängt die Regenjacke und daneben liegt die Regenhose, weil, wenn man so oft Fahrrad fährt, braucht man unbedingt beide.
In den Urlaub fährt man in erster Linie mit der Bahn, aber im Notfall geht auch das Elektroauto.
Es ist bald wieder Herbst, da kaufen wir uns neue Kleidung, natürlich aus Öko-Baumwolle. Die neuen Schuhe sind pflanzlich gegerbt, aber die günstigen Textilschuhe vom Aldi könnten rein theoretisch auch Öko sein.
Bei den Lebensmitteln kauft man schon länger Bio-Obst und Bio-Gemüse. Das Neueste ist, dass wir uns vegan ernähren. Wir versuchen es zumindest. Zum Glück gibt es Bio-Fleisch. Spaghetti ohne Bolognese schmeckt irgendwie nicht.

Mittwoch, 9. September 2015

Schreibübung Nummer 10 - Das Unaussprechliche aussprechen

Schreiben Sie über unaussprechliche Dinge.
"Etwas" zu besitzen, ist erstrebenswert. "Noch mehr" zu besitzen, ist gierig. Was ist der Unterschied zwischen "Etwas" und "Noch mehr"? "Etwas" ist höchstwahrscheinlich klein und bescheiden. "Noch mehr" ist sehr wahrscheinlich viel und zu viel.
Wann hält man sich zwischen "Etwas" und "Noch mehr" auf? Es könnnte "Doch was", "Gerade mal so eben" und unter Umständen "Zufrieden" sein. "Zufrieden" ist der Zustand, den alle haben wollen und den jeder haben kann.
Aber was ist nun so unaussprechlich?
"Geld einfach haben"

Samstag, 11. Juli 2015

Schreibübung Nummer 9 - Immerwiederkehrende Träume

Beschreiben Sie einen Ihrer immerwiederkehrenden Träume.
Ich träume immer wieder davon, eines Tages die Sparkasse zu betreten und eine freundliche Angestellte bietet mir einen Kaffee an. Eine weitere freundliche Angestellte massiert mir die Schultern, während ich mich an der Kasse anstelle. Als ich schließlich dran bin, hat man mir bereits die Kontoauszüge ausgedruckt und erklärt mir, dass es immer wieder eine Freude sei, meine Kontoauszüge zu lesen. Ich erröte leicht vor Stolz, was wiederum mit einem "Wollen Sie ein Stück Kuchen?" beantwortet wird. Ich nicke und man geleitet mich zu einem der Tische in einem der Besprechungsräume. Der Besprechungsraum ist dekoriert mit "Willkommen, liebe Kristin". Ich erröte ein zweites Mal angenehm, nehme Platz und zu der Musik von Bryan Adams genieße ich Kaffee und Kuchen.
Angenehm berauscht verlasse ich das Sparkassengebäude.

Dienstag, 2. Juni 2015

Schreibübung Nummer 8 - Wunschdenken

Schreiben Sie Ihre Wünsche auf.
Meistens wünscht man sich Sachen wie eine schöne Reise, ein neues Auto oder sogar ein eigenes Haus. Das ist, wenn man älter ist. Wenn man jünger ist, sind die Wünsche mehr solche wie "meine Eltern sollen sich nicht so oft streiten", "ich will, dass meine Eltern mich mehr liebhaben als meine doofe Schwester" oder "ich will beim Rennen unbedingt Erster sein".
Dann gibt es noch das hormonverseuchte Alter, da hat man dann Wünsche wie "mein Traummann soll aussehen wie Brad Pitt", "ich will mit meinem Freund diesen Sommer nach Griechenland" oder "ich will, dass der Typ neben meiner Freundin nur mit mir spricht".
Wunschdenken ändert sich. Aber wie sieht es aus, wenn man mal alt und klapprig ist? Was für ein Wunschdenken hat man dann? "Ich will, dass ich tanzen kann wie ein junger Gott?", "Ich will, dass ich eines Tages tot umfalle?" oder "Ich will, dass mein Hund neben mir begraben wird?"
Gibt es wirklich einen Zustand, der sich "wunschlos glücklich" nennt? Oder gibt es nicht immer einen Wunsch, der einem verwehrt bleibt?

Donnerstag, 28. Mai 2015

Schreibübung Nummer 7 - Lügen

Erfinden Sie Lügen.
In meinem Schloss leben fünf Putzfrauen, fünf Köchinnen und wir - wir sind auch fünf. Das Verhältnis ist extra so gewählt, damit keine Missverständnisse aufkommen. Natürlich gibt es jeden Mittag ein Fünf-Gänge-Menü.
Jeder von uns hat fünf Fahrräder, für jede Jahreszeit eines und eines für spezielle Anlässe. Das wäre zum Beispiel, wenn uns die Queen besucht. Sie kommt uns jedes Jahr am 5. Mai besuchen. Das ist Tradition.
Wir haben außerdem fünf Katzen und fünf Hunde. Die Katzen sehen alle gleich aus. Sie sind rot getigert. Zwei sind Kater, drei Katzen. Bei den Hunden haben wir uns für Retro-Möpse entschieden. Sie vertragen sich überhaupt nicht mit den Katzen, daher sind sie im Nordflügel des Schlosses und die Katzen im Südflügel untergebracht.
Wir fahren jeden Monat in den Urlaub, auch wenn es nur einmal ein Wochenende ist. Zuletzt waren wir am Pfingstwochenende in New York. Der Jetlag hat uns schon zu schaffen gemacht, aber das Shoppingerlebnis hat das alles wettgemacht. Das Tollste war, Barack Obama mitsamt seiner family hat uns beim Shoppen begleitet und er hat uns die Sehenswürdigkeiten von New York gezeigt. Wir sind dann mit einem Fesselballon nach Hause gereist. Das hat zwar ein wenig mehr als mit dem Flugzeug gedauert, aber dafür war die Aussicht schöner.

Freitag, 22. Mai 2015

Schreibübung Nummer 6 - Das D-Wort

Schreiben Sie über Disziplin.
Wenn ich die Formulare für die Einkommenssteuererklärung ausfülle, brauche ich Disziplin.
Disziplin ist eine Art Kokosnuss. Wer sie hat, ist schwer zu knacken, jedenfalls vom Staat. Vielleicht auch von anderen Zeitgenossen. Aber vorsichtig muss man schon sein, Kokosnüsse haben die Eigenart manchen auf den Kopf zu fallen.
Wann stehe ich mir mit meiner Disziplin selbst im Weg? Dann, wenn ich nicht abschalten kann? Wenn ich vor lauter Disziplin nicht mehr entspannen kann?
Zur Disziplin gehört, ganz klarer Fall, auch das Kaffeetrinken. Ohne diese morgendliche Pflichtübung kommt mein Kreislauf gar nicht auf Hochtouren. Auch der Besuch eines Sportstudios kann ein Fall für Disziplin sein. Endorphine beeinflussen die Disziplin äußerst positiv.
Bei mir gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Blutdruck und Disziplin. Wenn der Blutdruck bei 90 rumkrebst, ist die Disziplin nicht mehr im sichtbaren Bereich. Ab 120 meldet sich die Disziplin: "Hallo, hier bin ich. Schon was vor?" Und so schnell kann ich gar nicht reagieren. Vor lauter Verlegenheit antworte ich dann: "Ne, warum?" Und zack hat mich die Disziplin erwischt. Es folgen Aktionen wie Küche aufräumen, bügeln, putzen und ähnliche von der Disziplin geliebten Tätigkeiten.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Schreibübung Nummer 5: Bitte (nicht) berühren!

Schreiben Sie mit Ihrem Tastsinn. Erfühlen Sie eine Person oder einen Gegenstand oder ein Ereignis.
Es war ein watteweicher Sonntag im butterweichzarten Mai. Nichts deutete darauf hin, dass ein polyacrylkratziger Typ mir begegnen würde. Ich saß auf der saftigen Wiese, die fluffig wie ein Croissant war. Schon wieder musste ich mich mit meinem rechten Hinterlauf am Kopf kratzen. Flöhe hatten es sich in meinem struppigen und rastazöpfenähnlichen schwarzen Fell bequem gemacht. Ich wartete auf den maifrischen Postboten. Nein, ich habe im Gegensatz zu vielen meiner wuschelig-streichelzarten Artgenossen nichts gegen maifrische Postboten. Unser maifrischer Postbote hat sogar knackig-rauhe Leckerlies für mich, jedes Mal. Da, endlich bog er mit seinem großen, gelben Fahrrad aus kaltem Stahl um die Ecke. Ich stand auf, hinterließ einen Sitzabdruck im Gras und trottete auf ihn zu.
Da kam mir dieser polyacrylkratzige Typ dazwischen. So ein kleiner, grauer Hund, gerade mal so groß wie ein knautschiges Meerschweinchen. Er war neu im Viertel. Mit seinem Kleinhundcharme wickelte er den nichtsahnenden Postboten um seine klitzekleinen, plüschigen Tatzen. Um auch wirklich eher Leckerlies zu bekommen, hüpfte er immer wieder hoch, als wäre er auf einem Trampolin.
Ich nahm mir vor, morgen würde sich das ändern. Morgen würde ich wieder als erster die Leckerlies bekommen. Ich bin schließlich hier der Boss vom Viertel. Heute drücke ich ein Auge zu, aber nur heute.

Samstag, 16. Mai 2015

Cinderello - ein Gedicht

Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wie zart und vorsichtig Du die Gläser und die Teller anfasst
Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wie Du das formvollendete Bügeleisen über die zerknitterte Baumwolle gleiten lässt
Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wie Du das widerspenstige Gemüse liebevoll klein hackst
Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wie Du den müden Kindern eine Geschichte vorspielst
Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wie Du den röhrenden Staubsauger durch die Gegend schwenkst
Du bist mein Cinderello
Ich liebe es, wenn Du die Spülmaschine ausgeräumt hast.
Du bist mein Cinderello
Ich hasse es, wenn Du streikst.